Probleme durch die Exakta 66 Mod. 3 (Pentacon) Spiegelvorauslösung

Diese Vorrichtung ist in meinen Augen eine Fehlkonstruktion.

Ohne Spiegelvorauslösung wird der Verschluss durch den hochklappenden Spiegel schlagartig ausgelöst (der Auslöseknopf verursacht zunächst das Hochklappen des Spiegels). Im Falle der Spiegelvoraulösung wird durch einen gedrückten Drahtauslöser der Verschlussablauf zunächst verhindert, um dann durch Loslassen des Drahtauslösers gestartet zu werden. Dies erfolgt nicht zuverlässig schlagartig, sondern mit verschiedener Verzögerung, abhängig vom Bediener und vom Drahtauslöser. Die Verschlusszeiten weichen dadurch erheblich und unkontrollierbar ab. Ich habe sogar durch die Spiegelvorauslösung offen gebliebene Verschlüsse erlebt.

Zudem ist die Anwendung kompliziert:

  1. Verschluss spannen

  2. Den rückwärtigen Drahtauslöser drücken und halten oder feststellen

  3. Auslöseknopf drücken, um den Spiegel hochklappen zu lassen.

  4. Hinteren Drahtauslöser lösen, um Verschlussablauf zu starten.



Noch komplizierter wird es mit „B“-Zeiten, man braucht einen zweiten Drahtauslöser:

  1. Verschluss spannen

  2. Den rückwärtigen Drahtauslöser drücken und halten oder feststellen

  3. Den vorderen Drahtauslöser drücken und halten oder feststellen, um den Spiegel hochzuklappen

  4. Hinteren Drahtauslöser lösen, um Verschluss zu öffnen

  5. Vorderen Drahtauslöser lösen, um Verschluss zu schließen.



...und Vorsicht vor Fehlbedienung der Pentacon-Spiegelvorauslösung:

Niemals darf der Verschluss gespannt werden, wenn der hintere Drahtauslöser gedrückt ist. Falls das doch einmal passiert, hat das fatale Folgen: Der Verschluss wird auf den 1/1000 3mm Schlitz fest eingestellt und läuft mit diesem offenen Schlitz beim Aufziehen des Verschlusses über das Bildfenster! Zurücksetzen ist nur mit abgenommenem Spannhebel möglich, das ist kein Kinderspiel...